Rückenschmerzen sind eine der häufigsten Beschwerden, mit denen Menschen zu tun haben. Sie können das Alltagsleben erheblich einschränken und haben oft verschiedene Ursachen. Viele Patienten suchen Hilfe und erhalten die Diagnose "Piriformis-Syndrom". Doch ist wirklich immer nur dieser eine Muskel das Problem?
Das Piriformis-Syndrom: Mehr als nur ein einzelner Muskel
Der Piriformis-Muskel verläuft tief im Gesäßbereich und kann, wenn er verspannt oder gereizt ist, den Ischiasnerv einklemmen und Schmerzen bis ins Bein auslösen. Viele setzen dann den Fokus nur auf diesen einen Muskel. Doch aus meiner Erfahrung als Chiropraktorin weiß ich: Meistens liegt die wahre Ursache nicht nur im Piriformis, sondern in einer komplexen Wechselwirkung mit den umliegenden Muskeln.
Die umliegenden Muskeln nicht vernachlässigen
Oft sind Verspannungen oder Dysbalancen in tieferen und angrenzenden Muskelgruppen mitverantwortlich. Muskeln wie der Gluteus medius, der Gluteus maximus oder die tiefe Rumpfmuskulatur spielen eine wesentliche Rolle. Verkürzte oder schwache Strukturen in diesen Bereichen können dazu führen, dass der Piriformis überlastet wird und Probleme verursacht.
Was du selbst tun kannst, um deine Muskeln zu entspannen
Zum Glück gibt es einige Möglichkeiten, um selbst gegen Verspannungen in diesem Bereich vorzugehen:
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Faszientraining mit der Rolle: Eine Faszienrolle oder ein Massageball kann helfen, verklebte Strukturen zu lockern.
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Dehnübungen: Spezielle Dehnungen für das Gesäß, die hintere Oberschenkelmuskulatur und die Hüftbeuger können Entlastung bringen.
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Kräftigungsübungen: Eine starke Rumpf- und Gesäßmuskulatur unterstützt eine gesunde Körperhaltung und entlastet den Piriformis.
Fazit
Das Piriformis-Syndrom wird oft isoliert betrachtet, doch selten ist es der einzige Verursacher von Schmerzen. Wer langfristige Linderung sucht, sollte das gesamte muskuläre Zusammenspiel im Blick haben. Als Chiropraktorin arbeite ich ganzheitlich und empfehle, nicht nur einen einzelnen Muskel, sondern den gesamten Körper zu berücksichtigen. Denn oft gibt es nicht nur eine einzige Ursache für Rückenschmerzen, sondern ein Zusammenspiel vieler Faktoren.